Gemeinde-
und Bezirkssuche

Besuch im Ämterzimmer

11.10.2020

Was passiert im Ämterzimmer vor dem Gottesdienst? Wie bereiten sich die Dienstleiter auf einen Gottesdienst vor? Für einmal werfen wir einen Blick hinter die Kulissen. Wir starten mit dem Besuch im Ämterzimmer. In einem zweiten Teil folgen später Fragen und Antworten zum Thema «persönliche Gottesdienstvorbereitung».
 
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Ich bin Erich aus der Gemeinde Basel. Als Mitglied des Internet-Redaktionsteams im Bezirk Basel durfte ich für einmal am Sonntagmorgen Zaungast im Ämterzimmer sein. Ich konnte mich reinsetzen, zuhören und zuschauen was so kurz vor dem Gottesdienst im Priesterkreis passiert.

Ich habe mich früh aufgemacht. Ich will mitbekommen, wie sich die Kirche langsam mit Leben füllt. Bei meinem Eintritt empfängt mich eine grosse Stille – noch ist niemand da. Etwas unüblich, aber auch schön, den Kirchensaal mal so zu erleben.
Sandra trifft als Erste ein. In ihrer Funktion als Türhüterin nimmt sie gleich routiniert die Vorbereitungen für den Gottesdienst in Angriff. Ich schaue ihr zu, wie sie den Altar vorbereitet und die Abendmahlskelche mit Hostien befüllt.
Bald darauf ist auch Holger der Organist da, und es folgen auch schon die ersten Teilnehmenden. Die Kirche füllt sich mit Leben und Orgelspiel.

Ich begebe mich ins Ämterzimmer und bin gespannt, was mich erwartet.
Marc tritt ein. Er ist Priester in unserer Gemeinde. Ich erkläre ihm, warum ich eben hier sitze (ich komme mir etwas seltsam vor). Er begrüsst meine Anwesenheit, meint das dieser Ort nicht sakrosankt den Amtsträgern vorbehalten sei, aber dass sich etliche gar nicht recht getrauen würden, hier einzutreten, weil dieser Raum immer noch diese Aura habe: Ämterzimmer – eben nur für Ämter.

Wir sprechen über die persönliche innere Vorbereitung auf einen Gottesdienst. Nun treten weitere Mitpriester ein und es wird sehr lebhaft. Es flammt kurz eine Diskussion auf wegen der Maskenpflicht, die aufgrund der erneut anwachsenden Coronavirus-Fallzahlen auch in der Kirche Basel eingeführt werden soll – Pro und Kontra.
Frank, der diensthabende Priester, kommt an. Als Leiter Jugend im Bezirk Basel besucht er heute unsere Gemeinde und wird herzlich willkommen geheissen. Nun sind alle da.

Es werden einige organisatorische Fragen besprochen: Wie die Feier des Heiligen Abendmahls abläuft und ob der Organist zwischen den Predigtbeiträgen etwas spielt. Es ist etwas unruhig, es gibt viele Gespräche untereinander und ich verliere den Überblick.
Das Telefon klingelt. Die Geschwister, die am Gottesdienst per Telefonübertragung teilnehmen, sind nun auch angeschlossen. Die Zeit bis zum Gottesdienstbeginn rückt näher.

Frank geht auf das Textwort ein: «Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch!». Dieses Wort findet sinngemäss in vielen Religionen und Philosophien Verwendung. Es ist ein vernünftiges Wort. Die passive oder auch negative Version gibt das bekannte Sprichwort her: «Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg auch keinem andern zu.»
Es bleibt leider keine Zeit mehr, dies im Gespräch zu vertiefen. Aber es ist offensichtlich, dass sich die Anwesenden schon damit befasst haben.

Neun Uhr siebenundzwanzig. Es wird ruhig und fokussiert. Das gemeinsame Gebet kurz vor dem Gottesdienst ist innig und bewegt. Jetzt kann der Gottesdienst beginnen.

Bericht und Fotos: esc